Unter Deontologie ist eine Pflichtethik zu verstehen, bei der das Richtige vor dem Guten gewählt wird. Das Gute ist in diesem Fall die Handlungsoption, die eine positive Konsequenz herbeiführt und moralisch als gut bewertet wird. Ein Beispiel für die Wahl des Guten wäre eine Notlüge, die eine Person vor Schaden bewahrt. Diese Notlüge würde für positive Konsequenzen sorgen und ist somit als gut zu charakterisieren. Aus deontologischer Perspektive ist sie aber nicht erstrebenswert, da sie gegen die richtige Handlung (nicht lügen) verstößt.
Deontologisch betrachtet, wird das Richtige ungeachtet der Konsequenzen priorisiert. Daher muss die Handlung mit Prinzipien abgeglichen werden, um festzustellen, was das Richtige bedeutet. Der Begriff leitet sich vom griechischen Wort „deon“ ab, was so viel bedeutet wie „das Gewollte“, woraus sich die Pflicht ergibt. Handlungen werden nicht wegen ihrer Konsequenzen als moralisch beurteilt, sondern wegen der Übereistimmung mit einer Pflicht. Handlungen können daher als gut oder schlecht beurteilt werden, wenn sie einer Regel folgen oder wegen einer Pflicht vollzogen werden. Im Fokus steht demnach die Handlung an sich und nicht ihre Konsequenzen. So gesehen wäre es zum Beispiel egal, ob du den Unterricht verpasst hast, weil du eine Person ins Krankenhaus begleitet hast. Wichtig ist dabei nur, dass du den Unterricht verpasst hast und das gegen eine Pflicht verstößt.