Ein Nahrungsnetz beschreibt die trophischen Beziehungen eines Habitats. Das Nahrungsnetz ist wie eine Nahrungspyramide zu verstehen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Nahrungsbeziehungen in einem Nahrungsnetz deutlich komplexer dargestellt sind. Dadurch kann aus einem Nahrungsnetz entnommen werden, welche Individuen in Konkurrenz zueinander stehen und wie sich die Dichtenveränderung einer Population auf eine andere auswirkt. Am besten kann ein Nahrungsnetz an einem Beispiel erklärt werden.
Beispiel:
In der Grafik ist ein vereinfachtes Nahrungsnetz zu erkennen. Meistens soll ein solches Nahrungsnetz als Erstes beschrieben werden. In der Beschreibung sollte kurz auftauchen, dass Kräuter und Blätter als Produzenten verstanden werden können und von den Konsumenten 1. Ordnung (Hase, Maus und Reh) gefressen werden. Die Konsumenten 2. Ordnung (Fuchs und Uhu) fressen wiederum einige Konsumenten 1. Ordnung (Maus und Hase).
Nach der Beschreibung folgt die Interpretation oder Erläuterung eines Sachverhaltes. In der Interpretation sollte auftauchen, dass Hasen, Mäuse und Rehe um die Kräuter konkurrieren. Ist das Angebot an Kräutern zu knapp, können die Rehe auf Blätter als Nahrungsquelle ausweichen (Stichpunkt: Konkurrenzvermeidungsprinzip), da sie die einzigen Konsumenten dieser sind, während es bei Hasen und Mäusen bei knappen Ressourcen zum Konkurrenzausschluss kommen kann. Dadurch wird eine der beiden Populationen über kurz oder lang aussterben. Dies wirkt sich dann auch auf die Konsumenten 2. Ordnung aus. Sterben beispielsweise die Hasen aus, kann es zu einem stärkeren Konkurrenzkampf um die Mäuse zwischen dem Uhu und dem Fuchs kommen. Ist eine Koexistenz nicht möglich, wird auch hier eine der beiden Populationen aussterben.