Naturrecht | Recht, das unabhängig von der gesetzlich fixierten Rechtsauffassung eines bestimmten Staates o.Ä. in der Vernunft des Menschen begründet ist. |
Rechtspositivismus | Recht und Moral sind streng voneinander getrennt, da in einer Gesellschaft keine einheitliche Moralvorstellung herrscht. Recht wird durch Gesetzgeber im vorgeschriebenen Verfahren verabschiedet und führt zur Legitimität. |
Recht | Recht beschreibt ein Ordnungssystem, welches das Zusammenleben in der Gesellschaft auf Dauer regeln soll. Konflikte sollen dadurch bestmöglich vermieden werden. |
Moral | Als Moral bezeichnet man Werte und Regeln bzw. Normen, die in einer Gesellschaft allgemein anerkannt sind. Wir verhalten uns so, wie wir es als Gesellschaft für richtig und gut finden. |
Sitte | Für bestimmte Lebensbereiche einer Gemeinschaft geltende, dort übliche, als verbindlich betrachtete Gewohnheit und Gepflogenheit, die im Laufe der Zeit entwickelt wurden. |
Radbruchsche Formel | Sie besagt, dass ein Richter sich am positiven Recht orientieren soll. Dies gilt jedoch nur so lange, bis das niedergeschriebene positive Recht als unerträglich ungerecht anzusehen ist. Dann dürfe man sich dagegen entscheiden. |
Widerstand | Widerstand ist ein Zeichen sozialer Notwehr, wobei Bürger sich gegen Machthaber stellen, weil sie deren Handeln als illegitim empfinden. Die Aktionen reichen von gewaltfreien Handlungen bis hin zu Revolte und Tyrannenmord. Widerstand macht Defizite von Herrschaftssystemen deutlich und kann zu Veränderungen führen. |
Absolute Gerechtigkeit (Kelsen) | Gerechtigkeit verweist auf einen optimalen Zustand des sozialen Miteinanders, bei dem stets ein fairer Ausgleich aller Interessen, Vergütungen sowie Chancen angestrebt wird. Absolute Gerechtigkeit lässt sich kaum herstellen, da die Wertvorstellungen zu unterschiedlich bei den einzelnen Menschen einer Gesellschaft ausfallen. Das Ziel ist jedoch ein Streben nach größtmöglicher Gerechtigkeit. |
Toleranz | Bei der Toleranz geht es um die aktive oder passive Duldung anderer Ansichten und Lebensweisen. Ebenso nehmen wir dabei auch Entscheidungen und Handlungen anderer hin, auch wenn diese nicht den eignen Vorstellungen entsprechen. |
Tugend | Tugend bezeichnet gute Eigenschaften oder vorbildliche Haltungen einer Person, die sich den Werten entsprechend verhält. |
Egalitarismus | Bei dieser Sozialtheorie geht es um eine möglichst vollkommene Gleichheit in der menschlichen Gesellschaft bzw. ihre Verwirklichung. |
Liberalismus | Der einzelne Mensch soll sich frei von gesellschaftlichen Zwängen und „staatlicher Gängelung“ entfalten können und sein Schicksal selbst in die Hand nehmen. |
Gesamtheit – Individuum | Das Individuum ist im allgemeinen Sinn ein Ausdruck des konkreten Einzeldinges, das anhand der Einheit von Merkmalen erkennbar ist. Dabei ist der Mensch als Person wahrzunehmen und zeigt eine Zugehörigkeit als Teil einer Familie oder Gemeinschaft auf. Ein zu starker Fokus auf das Einzelne dient nicht der Gesamtheit einer Gesellschaft. |
Hobbes, Locke, Rawls (Vertragstheorien) | Neuzeitliche Vertragstheorien gründen auf einer Gesellschaft aus Freien und Gleichen. Hobbes entwarf eine kühl-rationalistische Theorie eines Friedens- und Überlebensvertrages. Locke berief sich auf einen historischen Urvertrag. Rawls zielt mit seinem moderneren Entwurf auf den Aspekt der Fairness in Gesellschaft ab, bei dem ein größtmögliches System gleicher Grundfreiheiten gewährt und Grundgüter gleich verteilt werden. |
Soziale Gerechtigkeit – Fairness | Leitlinie für soziale Gerechtigkeit ist der Gleichheitsgrundsatz. Sozial gerecht meint dabei, was im persönlichen Vergleich mit anderen Mitmenschen als Recht empfunden wird. Es geht dabei auch um Fragen der Würde, der Ehre, des eigenen Werts, des fairen Miteinanders, des Nachteilsausgleichs und einer angemessenen Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und Interessen. |
Besitztum (Nozick) | Güterverteilung ist nach Nozick gerecht, wenn jedem diejenigen Besitztümer zustehen, die er sich entweder rechtmäßig ursprünglich angeeignet hat oder die ihm rechtmäßig übertragen wurden. Er möchte somit die Eingriffe des Staates minimieren und die Freiheit des Einzelnen fördern. |
Tauschgerechtigkeit (Höffe) | Tauschgerechtigkeit ist ein Konzept ausgleichender Gerechtigkeit. Es basiert auf einem freiwilligen Tauschgeschäft, das als gerecht erachtet wird, in dem Leistung und Gegenleistung gleichwertig sind. |