Mithilfe des Krafttrainings können verschiedene Ziele erreicht werden. Je nach Motiv des Sportlers stehen dabei einzelne Ziele im Vordergrund:
- Leistungssteigerung: Durch Krafttraining kann die Leistung in der jeweiligen Sportart gesteigert werden. Dabei kann die verbesserte Kraftfähigkeit Voraussetzung für eine bessere Belastungsverträglichkeit sein (bspw. beim Gewichtheben). Zudem kann eine Verbesserung der Kraft auch zur Perfektionierung technischer Fähigkeiten beitragen (z.B. beim Geräteturnen).
- Verletzungs- und Haltungsprophylaxe: Gezieltes Krafttraining kann zudem auch als präventive Maßnahme eingesetzt werden. Dabei liegt der Fokus auf dem Erhalt bzw. der Verbesserung der eigenen Gesundheit. Liegt bereits ein gesundheitliches Problem (wie beispielsweise eine muskuläre Dysbalance) vor, kann Krafttraining zur Behebung dieser Dysbalance beitragen.
- Erhöhung des Selbstwirksamkeitserlebens: Durch die Veränderung des Körpers (Zunahme von Muskelmasse, Abbau von Fettgewebe) kann es zur Steigerung des Selbstbewusstseins kommen. Somit erhöht das Krafttraining das Selbstwirksamkeitserleben.
Die Wirkung des Krafttrainings auf den Körper ist sehr vielseitig und kann formal in die Verbesserung der nervalen Ansteuerung sowie die morphologisch-funktionelle Anpassung unterteilt werden:
Bei der Verbesserung der nervalen Ansteuerung wird die Verschaltung zwischen Nerven sowie die Ansteuerung von Muskeln durch Nerven verbessert. Dadurch kommt es zur Verbesserung der
- Intermuskulären Koordination: Unter intermuskulärer Koordination wird das gezielte Zusammenwirken zwischen verschiedenen Muskeln beim Ausführen einer Bewegung verstanden. Durch eine gut ausgeprägte intermuskuläre Koordination können Muskeln bei einer Bewegung ökonomisch arbeiten und möglichst viel Kraft aufbringen.
- Intramuskulären Koordination: Unter intramuskulärer Koordination wird das Nerv-Muskel-Zusammenspiel innerhalb eines einzelnen Muskels verstanden. Durch eine gut ausgeprägte intramuskuläre Koordination können einzelne Muskelfasern möglichst genau oder in möglichst großer Anzahl gleichzeitig angesteuert werden.
Die morphologisch-funktionelle Anpassung findet auf verschiedenen Ebenen des Körpers statt:
- Muskelhypertrophie: Durch das Training kommt es zu einer Muskelquerschnittsvergrößerung mit Verdickung der Muskelfasern und Zunahme der Myofibrillen innerhalb der Muskelfasern. Zudem ist in geringem Umfang auch eine Hyperplasie (also eine Muskelquerschnittsvergrößerung durch Muskelfaservermehrung) möglich.
- Stoffwechselanpassung: Durch die Vergrößerung der Energiedepots und Vermehrung der für den anaeroben Stoffwechsel zuständigen Enzyme kann der Körper künftige Trainingsbelastungen besser bewältigen.
- Bessere Kapillarisierung im Muskel: Durch Training kommt es auch zu einer verbesserten Kapillarisierung und somit zur besseren Durchblutung des Muskels. Dies bedingt, dass nicht nur mehr Sauerstoff und andere Stoffwechselprodukte zum Muskel hingeleitet werden können, sondern auch, dass mehr Stoffwechselabbauprodukte wieder abtransportiert werden können.