Der Dickdarm ist der terminale Abschnitt des Verdauungstraktes und reicht vom Ende des Dünndarms bis zum Anus. Dabei weist er eine Länge von 1,5 m auf. Der Dickdarm entzieht den nicht resorbierten Speisebreiresten aus dem Dünndarm Wasser und Elektrolyte und dickt diese entsprechend ein. Zudem wird von der Dickdarmmuskosa Schleim abgegeben, um das Ausscheiden des Kots zu erleichtern.
Im Dickdarm lebt eine Vielzahl verschiedener nützlicher Bakterienarten, die die sogenannte Darmflora bilden. Diese erfüllt wichtige Funktionen für den menschlichen Organismus, da sie schwer oder bisher unverdauliche Stoffe, wie z. B. Zellulose, verstoffwechselt und die Besiedlung von schädlichen Mikroorganismen verhindert. In Summe enthält die Darmflora ca. zehnmal so viele Zellen wie der gesamte menschliche Körper.
Der Dickdarm kann in unterschiedliche Abschnitte unterteilt werden:
- Blinddarm mit Wurmfortsatz: Der Nahrungsbrei des Dünndarms gelangt durch das Ileum in den ersten Abschnitt des Dickdarms, den sogenannten Blinddarm. Die beiden Abschnitte sind durch spezielle Schleimhautfalten (die Bauhin-Klappe) voneinander getrennt. Die Klappe verhindert den Rückfluss von Nahrungsbrei aus dem Dickdarm in den Dünndarm. Am unteren Ende des Blinddarms ist der Wurmfortsatz (Appendix vermiformis), der einen sehr kleinen Durchmesser aufweist und Teil des Immunsystems ist.
- Aufsteigender, querliegender und absteigender Colonschenkel: Diese drei Abschnitte verlaufen ihrem Namen entsprechend und sind für die Resorption von Wasser und Elektrolyten verantwortlich. Ihnen schließt sich das Sigmoid an, das in den Enddarm übergeht.
- Enddarm: Der Enddarm wird von einigen Autoren zum Dickdarm gezählt, kann aber auch als eigenständige Einheit betrachtet werden. Er umfasst das Rektum und den Anus. Das Rektum fungiert als Kontinenzorgan des Körpers und kann den Stuhl bis zum willentlich steuerbaren Stuhlgang (Defäkation) speichern. Die Kontinenz wird durch ein Zusammenspiel aus Muskulatur und Venenpolster ermöglicht. Der Anus ist die Austrittsöffnung des Darmkanals.