Der Abbau von Fetten ist ein äußerst komplexer Vorgang. Der Grund dafür liegt in den Eigenschaften der Fette. Diese können nur als polare Fettsäuren, die sich mit anderen Substraten zu Mizellen zusammenlagern, die Membran der Verdauungsorgane passieren. Daher ist es nötig, dass die über die Nahrung aufgenommenen TAG zunächst von Lipasen in Monoacylglyceride und einzelne Fettsäuren abgebaut werden. Anschließend können sie die Membranen der Verdauungsorgane passieren. In den Zellen der Schleimhaut der Verdauungsorgane werden die Bestandteile wiederum zu TAG zusammengebaut, um anschließend über die Lymphe in das Blut zu gelangen und zu den verschiedenen Körperzellen transportiert zu werden.
Bereits im Mund wird die sogenannte Saure-Zungengrund-Lipase von den Zungengrunddrüsen dem Speichel beigemischt. Sie entfaltet ihre Wirkung jedoch erst im sauren Milieu des Magens und spielt beim Erwachsenen eine eher untergeordnete Rolle. Durch die Walkbewegungen des Magens kommt es zur Verkleinerung großen Fetttropfen durch Emulsion (= Vermischen zweier ineinander unlösbaren Flüssigkeiten). Durch diese Emulsion erhöht sich die Oberfläche aller Fetttröpfchen, was für eine effektive Enzymwirkung entscheidend ist.
Im Magen arbeitet die saure Magenlipase, welche bei sauren pH-Werten am besten funktioniert. Die Magenlipase kann aus der Emulsion bereits 10% der vorliegenden TAG spalten. Im Magen können außerdem kurz- bis mittelkettige Fettsäuren resorbiert und ins Blut überführt werden. Das ist besonders bei Neugeborenen relevant, die auf diese Weise einen Großteil der Milchfette resorbieren.
Ist die Nahrung durch den Magen zerkleinert und vermischt worden, geht diese anschließend in den Dünndarm über. Hier wird die Nahrung mit Pankreassekret und Gallenflüssigkeit vermischt. Die Gallenflüssigkeit enthält Gallensalze, die für die Verdauung von Fetten essenziell sind. Die Gallensalze haben sowohl hydrophile als auch lipophile Eigenschaften (sogenannte amphiphile Stoffe) und können sich dadurch an Fetttröpfchen anlagern und mit diesen einen Komplex bilden. Dadurch wird verhindert, dass sich die kleinen Fetttröpfchen wieder zu größeren zusammenschließen. An diesen winzigen Fettaggregaten aus TAG, Gallensalzen und Cholesterin können Pankreaslipasen binden. Diese stammen aus dem Pankreassekret und spaltet die TAGs zu amphiphilen Monoacylglyceriden, Fettsäuren und Glycerin. Diese Fettbestandteile gelangen an die Darmschleimhaut und werden resorbiert. Die Gallensalze werden zum Großteil im letzten Abschnitt des Dünndarms resorbiert und gelangen erneut zu der Leber.
In der Darmschleimhaut (Darmmukosa) werden nun aus den Fettsäuren und Monoacyglyceriden wieder TAGs resynthetisiert. Diese TAGs werden zusammen mit Cholesterin und Phospholipiden zu sogenannte Chylomikronen aufgebaut, welche nun die Membran der Darmzellen in Richtung Lymphe verlassen. Über die Lymphe gelangen sie ins Blut und somit zur Leber und zu anderen Organen des Körpers.