Beim Diabetes mellitus Typ 1 kommt es durch erbliche Veranlagung und äußere Faktoren (z. B. bestimmte Virusinfektionen) zu einer Fehlsteuerung des Immunsystems. Dieses erkennt die insulinproduzierenden β-Zellen der Bauchspeicheldrüse als fremd und greifen diese an. Durch den Untergang der β-Zellen kommt es zu einem absoluten Mangel an Insulin. Ohne Insulin kann Glukose kaum noch aus dem Blut in die Körperzellen aufgenommen werden. An dieser Art des Diabetes erkranken meist Kinder und Jugendliche. Daher wird diese Art des Diabetes auch als juveniler oder jugendlicher Diabetes bezeichnet.
Beim Diabetes mellitus Typ 2 spielen eine Vielzahl möglicher Risikofaktoren beim Entstehen der Erkrankung eine Rolle. Auslösende Faktoren sind neben genetischen Faktoren, einer hyperkalorischen Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel auch ein steigendes Alter. Diese Faktoren beeinflussen sich gegenseitig und führen zu einer peripheren Insulinresistenz und einem Insulinsekretionsdefizit. Die Insulinresistenz entsteht durch die Abnahme der Insulinrezeptordichte auf verschiedenen Körperzellen, wie Muskel- oder Fettzellen. Dadurch sinkt die Bereitschaft dieser Zellen, Glukose aus dem Blut aufzunehmen. Das Insulinsekretionsdefizit entsteht, da es auch an der Bauchspeicheldrüse zu Veränderungen kommt, die dazu führen, dass bei steigendem Blutzuckerspiegel zu wenig Insulin abgegeben wird. Diese Veränderungen führen dazu, dass der Blutzucker nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit nicht adäquat auf das Ausgangsniveau gesenkt werden kann und somit erhöht ist. Da dieser Diabetes-Typ früher meist erst ab dem 40. Lebensjahr aufgetreten ist, wurde er lange als Altersdiabetes bezeichnet. Jedoch erkranken auch immer mehr junge Menschen an diesem Diabetes-Typ.