Zu Beginn der Erkrankung merken die Betroffen meist keine bis geringe Symptome. Die ersten Symptome sind häufiger Durst und ein erhöhter Harndrang. Dieser entsteht durch den zu hohen Blutzuckerspiegel, der dazu führt, dass die Glukose in der Niere nicht vollständig resorbiert werden kann und daher mit einer erhöhten Menge Urin ausgeschieden wird („honigsüßer Durchfluss“). Die Betroffenen versuchen entsprechend den Wasserverlust durch vermehrtes Trinken auszugleichen. Im Verlauf der Erkrankung kann es durch den erhöhten Blutglukosespiegel jedoch zu vielen schwerwiegenden Folgeerscheinungen kommen. Der Grund für diese ist auf die chemischen Eigenschaften des Glukosemoleküls zurückzuführen. Dieses reagiert mit anderen Molekülen innerhalb der Blutgefäße und kann zu Veränderungen der Strukturproteine der Gefäßwand und auch der Blutzellen führen. Dadurch nehmen vor allem die kleinen Gefäße Schaden. Dies führt wiederum zur Minderdurchblutung vieler Organe und zu einer Vielzahl von teilweise schwerwiegenden Folgen. Dies sind zum Beispiel:
- Herzerkrankung, Schlaganfall und arterielle Verschlusskrankheit: Diabetes führt nicht nur in den kleinen Gefäßen zu Durchblutungsstörungen, sondern auch in den großen. Insgesamt ist das Risiko eines Gefäßverschlusses stark erhöht. Tritt dieser in den Gefäßen, die das Herz versorgen auf, sprechen wir von einem Herzinfarkt, im Gehirn von einem Schlaganfall und an den Extremitäten von einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. All diese Erkrankungen führen letztendlich dazu, dass das zu gering durchblutete Gewebe Schaden nimmt oder sogar untergeht. Dies kann bis zum Tod des Betroffenen führen.
- Erkrankung der Augen und der Nieren: Diese beiden Organe sind besonders gefährdet, da sie von einer Vielzahl sehr kleiner Gefäße versorgt werden. Je schlechter die Zuckerwerte eingestellt sind und je länger die Erkrankung besteht, umso mehr Gefäße sind betroffen. Dadurch werden diese Organe immer mehr geschädigt und können im schlimmsten Fall ausfallen. Die Folgen sind entsprechend Erblindung bzw. Nierenversagen. Letzteres kann und muss durch regelmäßige Dialyse behandelt werde.
- Erkrankungen der Nerven (auch Neuropathien genannt): Im Rahmen der verminderten Durchblutung werden auch die Nervenzellen geschädigt. Dies kann zum Beispiel dazu führen, dass Diabetiker an ihren Armen und Beinen verminderte oder keine Berührungen mehr wahrnehmen oder ein Kribbeln bzw. Brennen verspüren.
- Erkrankungen der Haut: Durch die eingeschränkte Durchblutung und infolgedessen verminderte Berührungswahrnehmung entstehen häufiger äußere Verletzungen, die durch das Fehlen von Schmerzen nur verzögert wahrgenommen werden. Hinzu kommt, dass Diabetiker mit schlecht heilenden Wunden zu kämpfen haben. Dies führt häufig dazu, dass sie ausgeprägte Wunden an den Füßen und Unterschenkeln haben, die aufgrund der schlechten Heilung als Eingangspforte für Keime dienen können. Dies kann im äußersten Fall zu Amputationen oder Sepsis führen.