Zu Beginn eines Klimmzuges hängt der Sportler mit gestreckten Armen an einer waagerechten Stange. Nun lässt er seine Rücken- und Armmuskulatur so stark kontrahieren, dass sich diese verkürzen und er sich entgegen der Schwerkraft zur Stange nach oben zieht. Man spricht dabei von einer positiv dynamischen Bewegung, da sich Ursprung und Ansatz der Muskeln einander annähern. Die Muskeln verkürzen. Es handelt sich um eine konzentrische Kontraktionsform.
Beispiel: Um den Körper an der Reckstange hochzuziehen, muss der Oberarm gebeugt werden. Der Bizeps arbeitet konzentrisch.
Diese Phase beginnt, sobald der Sportler den höchsten Punkt des Klimmzuges erreicht hat. Der dynamische Bewegungsablauf wird gestoppt und der Sportler hält seine Position. Dazu muss er die Muskulatur so stark aktivieren, dass sie der Schwerkraft entgegenwirkt und sein Körpergewicht hält. Ursprung und Ansatz bleiben während dieser Phase gleich weit voneinander entfernt. Die Muskellänge ändert sich dabei nicht, sodass von einer isometrischen Kontraktionsform gesprochen wird. Der Muskel arbeitet statisch.
Beispiel: Bleibt man während des Klimmzuges in einer bestimmten Höhe hängen und verharrt einige Zeit in dieser Position, leistet der Muskel statische Arbeit und verhält sich isometrisch.
Die exzentrische Phase des Klimmzuges wird eingeleitet, um zu der Ausgangsposition der Übung zurückzukehren. Bei diesem Vorgang kommt es trotz Muskelkontraktion zu einer Dehnung des kontrahierten Muskels. Auf diese Weise entfernen sich Muskelursprung und -ansatz und der Sportler erreicht die Ausgangsposition. Die exzentrische Kontraktion ist wichtig, um die Abwärtsbewegung kontrolliert und langsam ausführen zu können.
Beispiel: Wird der Körper bei dem Klimmzug wieder in Richtung Boden bewegt, muss der Oberarm gestreckt werden. Der Bizeps arbeitet exzentrisch.
Bei jeder Bewegung wirken verschiedene Muskeln und Muskelgruppen zusammen. Derjenige Muskel, der durch seine Kontraktion für die Ausführung der Bewegung verantwortlich ist, wird als Agonist bezeichnet. Der Antagonist ist für die Gegenbewegung zuständig (Gegenspielerprinzip).
Ein klassisches Beispiel ist das Beugen des Armes. Durch das gezielte Kontrahieren der Beugemuskulatur des Oberarmes kommt es zum Anwinkeln des Unterarmes. Gleichzeitig wird der Antagonist der Beugemuskulatur gedehnt. Beim Ausstrecken des Armes ist der Vorgang umgekehrt: Der Strecker verkürzt sich und der Beuger wird gedehnt.
Agonisten und Antagonisten sollten in einem günstigen Verhältnis zueinander ausgeprägt sein, da sonst die Ökonomie der Muskelarbeit gestört ist und Dysbalancen (Muskelfunktionsstörungen durch ein Ungleichgewicht) auftreten können.
Ursachen für Dysbalancen:
Strategien zum Umgang mit Dysbalancen:
Bei der Behandlung von Dysbalancen ist es wichtig, die Ursachen zu erkennen und wenn möglich zu beheben (beispielsweise durch das Arbeiten an Stehtischen oder das Verändern der Arbeitsposition). Außerdem ist es wichtig, der bereits aufgetretenen Dysbalance entgegenzuwirken. Dies sollte im Rahmen eines gezielten Trainings stattfinden. Durch Kräftigungsübungen der unzureichend ausgebildeten Muskulatur kann das Ungleichgewicht verringert werden. Weiterhin können durch gezielte Dehnübungen aufgetretene Verspannungen verringert werden. Zudem sollten auch Übungen in das Training integriert werden, welche auf die Verbesserung der intermuskulären und intramuskulären Koordination abzielen.