Bevor wir uns mit den genauen Regulationssystemen der Nahrungsaufnahme beschäftigen, wollen wir zunächst auf die zentralen Begrifflichkeiten Appetit, Hunger und Sättigung eingehen und diese voneinander abgrenzen.
Unter Appetit versteht man einen psychischen Zustand, der sich durch das lustvolle Verlangen nach einer bestimmten Speise auszeichnet. Dieses Verlangen wird meist durch das Wahrnehmen oder Vorstellen einer bestimmten Speise ausgelöst. Dieses psychische Phänomen ist vom physiologischen Hunger abzugrenzen. Appetit kann gemeinsam mit Hunger oder aber auch ganz losgelöst von diesem auftreten.
Spricht man von Hunger, so ist damit das physiologische Verlangen nach Nahrungsaufnahme gemeint. Dieser Regulationsprozess ist Teil der Triebsteuerung des Menschen und basiert auf komplexen physiologischen Prozessen, auf die wir im Weiteren noch genauer eingehen werden. Ist das Regulationssystem gestört, können schwere Erkrankungen – von der Unterernährung und Entwicklungsstörung bis zum krankhaften Übergewicht – auftreten.
Durch eine gezielte Nahrungsaufnahme wird das Hungergefühl befriedigt und ein Sättigungsgefühl setzt ein. Der Zeitraum, wie lange man sich gesättigt fühlt und kein Hungergefühl verspürt, wird als Sattheit bezeichnet.