Das Konzept der Vollwerternährung wurde von Prof. Claus Leitzmann, Dr. Karl von Koerber und Thomas Männle entwickelt. Bei dieser Ernährungsform handelt es sich um eine überwiegend pflanzliche (lakto-vegetabile) Ernährungsweise. Dabei werden großteils Gemüse und Obst, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte sowie Milch und Milchprodukte konsumiert. Auch Fleisch oder Fisch darf in geringen Mengen verwendet werden. Etwa die Hälfte der Lebensmittel sollte als Rohkost gegessen werden, damit die Inhaltsstoffe so gut wie möglich erhalten bleiben. Durch diese Art der Ernährung soll die Gesundheit, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sowie das Wohlbefinden gefördert werden. Der Unterschied zur vollwertigen Ernährung, welche durch die DGE vertreten wird, liegt in der Sichtweise auf Ernährung. Lebensmittel werden nicht nur aufgrund ihrer Nährstoffzusammensetzung und Wirkung auf die Gesundheit bewertet, sondern ebenfalls hinsichtlich der Dimensionen Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur.
Ausgehend von diesen fünf Dimensionen wurden bei der Vollwert-Ernährung sieben Grundsätze formuliert:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vollwerternährung generell gesundheitsfördernd ist, da Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes mellitus oder koronaren Herzerkrankungen vorgebeugt wird.
Gleichzeitig gehen weniger Vitamine und Mineralstoffe durch die Verwendung unverarbeiteter Kost verloren. Des Weiteren wirkt sich die Vollwerternährung positiv auf die Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft aus.
Nachteilig könnte dabei sein, dass eine Ernährungsweise mit so vielen Aspekten schwieriger zu befolgen und ggf. teurer ist. Außerdem sollten bestimmte Lebensmittel im unverarbeiteten Zustand besser nicht konsumiert werden (z.B. Rohmilch).
Das Konzept und die verschiedenen Facetten der Vollwerternährung sollten bekannt sein. Diese kann reproduktiv oder mit Material abgefragt werden. Möglich ist es zudem, dass eine Mahlzeit oder eine Ernährungsform anhand der Vollwerternährung beurteilt werden soll.