Vegetarismus ist eine Ernährungs- und Lebensweise, bei der auf den Verzehr von Tieren und ggf. tierischen Produkten verzichtet wird. Dabei unterscheidet man verschiedene Formen, z.B.:
Diese Formen der Ernährung zu verfolgen, kann durch unterschiedliche Motive, auf die schon im Kapitel „Exogene Faktoren bei der Steuerung der Nahrungsaufnahme“ eingegangen wurde, motiviert sein. Besonders häufig rücken hierbei ethische oder spirituelle Motive in den Vordergrund. Gleichzeitig können allerdings auch ökologische, ästhetische oder gesundheitliche Überlegungen den Ausschlag für eine vegetarische Kostform geben.
Bewertet man die verschiedenen vegetarischen Kostformen, gilt, dass Ovo-Lacto- und Lacto-Vegetarier bei einer guten Lebensmittelauswahl eine bedarfsdeckende vollwertige Ernährung betreiben können. Außerdem leben Vegetarier aufgrund des bewussten Lebensstils häufig gesünder als Nicht-Vegetarier. Durch die geringere Zufuhr an Cholesterin und gesättigten Fettsäuren sowie eine erhöhte Aufnahme von Ballaststoffen kann das Risiko für einige Krankheiten, wie Herzerkrankungen, Adipositas oder Diabetes mellitus, vermindert werden. Das ist besonders positiv zu beurteilen, da Herz-Kreislauferkrankungen in Deutschland die Todesursache Nummer 1 sind.
Bei der Beurteilung von veganer Ernährung müssen allerdings noch andere Faktoren beachtet werden. Falls die Lebensmittelauswahl nicht sehr sorgfältig geschieht, tritt häufig eine Unterversorgung von Proteinen, Eisen, Iod oder Vitamin B12 auf. Außerdem muss auf eine ausreichende Zufuhr von Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten geachtet werden, da diese eine gute Zusammensetzung der meisten essentiellen Nährstoffe enthalten. Vitamin B12 sollte ergänzt werden, da es fast ausschließlich in tierischen Produkten enthalten ist und viele Veganer nach einigen Jahren an Vitamin B12-Mangel leiden. Im Falle einer Schwangerschaft oder Stillzeit ist eine Betreuung durch einen Arzt notwendig, da ein zu niedriger Vitamin B12-Spiegel der Mutter bei dem Kind zu Entwicklungsstörungen und Intelligenzminderung führen kann. Schwangere Frauen und Kinder sollten sich in ihrer Entwicklungsphase nicht vegan ernähren.
Trennkost wurde von dem amerikanischen Arzt William Howard Hay Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt. Wie der Name schon vermuten lässt, ist das Ziel der Ernährungsform die nicht gleichzeitige Aufnahme gewisser Lebensmittel. In diesem Fall handelt es sich um die Trennung von eiweißhaltigen und kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln. Diese sollten nur aufgeteilt auf verschiedene Mahlzeiten konsumiert werden. Dadurch würde, laut Hay, die Übersäuerung, die bei der gemeinsamen Aufnahme von Eiweißen und Kohlenhydraten hervorgerufen wird, verhindert werden. Diese Übersäuerung des Organismus sei die primäre Ursache für das Entstehen von Zivilisationskrankheiten. Zudem soll bei der Trennkost der Konsum von „Säurebildnern“ wie Milchprodukten, Fleisch, Fisch, Käse, Weißmehl und Zucker reduziert oder vermieden werden, und an deren Stelle sollen mehr Obst, Gemüse, Vollkorngetreide und Nüsse konsumiert werden.
Die Theorie, auf welcher William Howard Hay seine Trennkost begründet, gilt als wissenschaftlich widerlegt, da der Verdauungstrakt Kohlenhydrate und Eiweiße problemlos gleichzeitig verdauen kann und dabei der Körper auch nicht übersäuert. Risiken dieser Ernährungsform sind ein Mangel an Eisen, Eiweißen und einigen B-Vitaminen aufgrund der eingeschränkten Ernährungsvielfalt. Als positiv kann jedoch der reduzierte Konsum von Fleisch und in gewisser Weise auch das Vermeiden von Fast Food, das meist eine Kombination aus Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten darstellt, angesehen werden. In Summe kann die Trennkost jedoch nicht empfohlen werden. Zielführender wäre hierbei eine Vollwerternährung.
Der Begriff Low Carb bezeichnet eine Reihe verschiedener Ernährungskonzepte (z.B. Atkins, Paleo Diät, Hollywood Diät, South-Beach-Diät), bei denen der Anteil an Kohlenhydraten stark reduziert ist. Dabei wird die Energiezufuhr größtenteils durch Fette und Eiweiße gedeckt. Die Mahlzeiten bestehen hauptsächlich aus Gemüse, Milchprodukten, Fisch, Fleisch, Eiern und Nüssen.
Die Menge an konsumierten Kohlenhydraten schwankt je nach Form der Low Carb Ernährung. Bei einer ketogenen Ernährung werden täglich nicht mehr als 20 bis 30 g Kohlenhydrate konsumiert, während bei einer moderaten oder liberalen Low Carb Variante bis zu 100 g Kohlenhydrate konsumiert werden können.
Die Theorie, auf der die Low Carb Diät aufbaut, ist, dass der Mensch sich seit dem Auftreten des Ackerbaus nicht an die kohlenhydratlastige Ernährung unserer Zeit angepasst hat und diese daher nicht optimal für Menschen geeignet ist. Die DGE, die einen Kohlenhydratanteil von mehr als 50% der Nahrungsenergie empfiehlt, kritisiert an der Low Carb Diät, dass eine ausgewogene Ernährung aufgrund der Vermeidung von Kohlenhydraten erschwert wird.
Zusammengefasst kann eine moderate Kohlenhydratreduktion (z.B. durch reduzierten Zuckerkonsum) ein guter Weg zur Reduktion der Kalorienmenge und somit auch des Körpergewichtes sein. Dabei sollte jedoch auf die jeweiligen Präferenzen sowie die Einschränkungen der Ernährungsumstellung geachtet werden.
Die ayurvedische Ernährungsweise ist Teil der ayurvedischen Philosophie und stammt aus Indien. Die Menschen können entsprechend ihrer Konstitution in drei verschiedene Typen (Kapha, Pitta und Vata) eingeteilt werden und erhalten entsprechende Ernährungsempfehlungen.
Bei dieser Ernährungsform wird reichlich Obst und Gemüse sowie Getreide und Milch bzw. Milchprodukte konsumiert. Diese werden zusammen mit verschiedenen Gewürzen zu traditionellen Gerichten zubereitet. Verzichtet wird hierbei weitestgehend auf Fleisch und Fisch sowie Softdrinks, Kaffee oder Alkohol.
Zwischen den Mahlzeiten sollte ausreichend Zeit liegen und die Mahlzeiten sollten bewusst und in ruhigem Gemütszustand gegessen werden. Zudem sollte sich nicht vollkommen satt gegessen werden.
Neben einer gesunden Ernährung werden in der ayurvedischen Lehre auch Wert auf ausreichend Bewegung und Entspannung (bspw. durch Spaziergänge, Yoga oder Massagen) gelegt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ayurvedische Ernährung einige gute Ansatzpunkte wie reichlich Obst und Gemüse, den Verzicht auf Alkohol sowie den bewussten Umgang mit Essen und dem eigenen Hungergefühl, aufweist. Jedoch beruht das Grundkonzept eher auf traditionellen Erfahrungen anstatt auf fundierter Wissenschaft und ist aufgrund der recht komplexen Rezepte teilweise schwer umsetzbar.