Wie anhand der Graphik zur Energiebereitstellung im Rahmen einer Ausdauerleistung deutlich wird, sind Kohlenhydrate besonders während der ersten Stunde der Belastung die Energiequelle Nummer 1. Das liegt unter anderem daran, dass aus Kohlenhydraten im Vergleich zu Fetten mehr ATP pro Zeiteinheit gewonnen und weniger Sauerstoff verbraucht wird. Daher bevorzugt der Körper vor allem bei hoher Belastungsintensität zunächst Kohlenhydrate als Energiequelle.
Eine optimale Leistung bei einer Sportart mit hoher Intensität kann daher nur abgerufen werden, wenn die Kohlenhydratspeicher in den Muskeln und der Leber ausreichend gefüllt sind. Um dies zu erreichen, nehmen Sportler am Vortrag vor ihrem Wettkampf größere Mengen Kohlenhydrate zu sich. Dabei sprechen die Empfehlungen von bis zu 10 g Kohlenhydraten / kg Körpergewicht. Von diesem Brauch, größere Mengen Kohlenhydrate am Tag bzw. an den Tagen vor der Belastung zu verspeisen, leitet sich auch der Begriff der „Nudel-Parties“ ab. Bei diesen treffen sich Sportler am Tag vor der Belastung und verzehren große Mengen Nudeln als geeignete Kohlenhydratequelle.
Noch während einer sportlichen Belastung kann die Zufuhr von Kohlenhydraten sinnvoll sein. Dies gilt insbesondere für längere Belastungen und Belastungen mit hoher Intensität. Dabei sollte vor allem darauf geachtet werden, dass einfache Kohlenhydrate, die kaum noch gespalten werden müssen und schnell resorbiert werden können, dem Körper zugeführt werden. Diese Zufuhr erfolgt meist als Gel oder Flüssigkeit.
Aber auch nach der Belastung spielen Kohlenhydrate eine große Rolle. Sie leiten die Regeneration der Muskeln ein und tragen zum Auffüllen der Glykogenspeicher in den Muskeln bei. Außerdem führt die Kohlenhydratzufuhr in Verbindung mit gezieltem Training zu einer Superkompensation (Vergrößerung) der Glykogenspeicher.