Das Geschäft mit spezifischen Ernährungsprodukten für Sportler boomt auch in Deutschland. Im Jahr 2017 wurden, laut Institut der deutschen Wirtschaft, derartige Produkte im Wert von 156 Millionen Euro verkauft. Die Produktpalette ist riesig und reicht von Eiweißpulvern und -riegeln bis hin zu Vitaminpräparaten und Lebensmitteln, die mit zusätzlichen Proteinen versetzt sind.
In diesem Dschungel von Angeboten ist es zumeist schwer herauszufinden, welche Produkte einen tatsächlichen Nutzen aufweisen. Im Folgenden wollen wir daher einige Produkte exemplarisch aufführen und bewerten.
Produkte mit erhöhtem Eiweißgehalt: Diese Art von Produkten umfasst eine große Bandbreite. Es existieren verschiedenste Arten von Eiweißpulvern, deren Hauptbestandteil eben Eiweiß ist (60-80%), und reguläre Lebensmittel wie Müsliriegel, Joghurt, Brot oder Nudeln, die zusätzlich mit Eiweiß versetzt wurden. Ziel dieser Produkte ist jeweils die Eiweißzufuhr möglichst einfach und bequem zu erhöhen.
Diese Produkte sind für Sportler nicht zwingend erforderlich, da der tägliche Bedarf von 1,4 bis 1,6 g pro kg Körpergewicht auch über reguläre Nahrungsmittel gedeckt werden kann. Sie können aber eine hilfreiche Ergänzung für die Ernährung darstellen bzw. dem Sportler eine eiweißreiche Ernährung erleichtern. Bei dem Kauf sollte jedoch beachtet werden, dass viele Anbieter Eiweißprodukte mit bestimmten Versprechen überteuert anbieten.
Multivitaminpräparate: Viele Anbieter werben mit Multivitaminpräparaten, die verschiedene Vitamine und Spurenelemente beinhalten. Die Wirkung und der Einsatz dieser Produkte ist jedoch umstritten, da bei den meisten Vitaminen im Körper kein Mangel vorliegt und der Nachweis einer positiven Wirkung der zusätzlichen Vitaminzufuhr bei gesunden Probanden bisher nicht vorliegt.
Sinnvoller ist die gezielte Gabe bestimmter Vitamine und Spurenelemente nach Bedarf. Im Optimalfall findet vor der Gabe eine Messung der verschiedenen Spiegel im Blut statt. Diese ist jedoch i.d.R. sehr teuer. Die häufigsten Mängel sind bei Sportlern in Deutschland Eisen, Kalzium, Natrium und Vitamin D. Bei diesen könnte eine Supplementierung überlegt werden, sofern dies nicht über die täglichen Lebensmittel zu kompensieren ist.
Wichtig: Im Abitur wird davon ausgegangen, dass eine bedarfsgerechte Ernährung durch reguläre Nahrungsmittel möglich ist. NEM sind nicht notwendig bzw. nur zu empfehlen, wenn die individuelle Versorgungslage dies erfordert. Somit bist du bei einer solchen Aufgabe meist besser dran, wenn du begründest, wie ein erhöhter Bedarf über die Nahrung gedeckt werden kann.