In Deutschland werden jährlich durchschnittlich 50 bis 60 Liter Kuhmilch und 25 kg Käse pro Kopf konsumiert. Auf alle Bewohner Deutschlands gerechnet ergibt sich eine enorme Menge an Milch, die produziert werden muss. Für diese Produktion sorgen ca. 4 Millionen Kühe, die pro Tag ungefähr 20 Liter Milch produzieren. Zwar können nahezu alle Säugetiere für ihren Nachwuchs Milch produzieren, jedoch sind aufgrund der hohen Produktionsmengen und relativ einfachen Haltung Kühe zum Milchlieferanten Nummer 1 weltweit geworden.
Die Milch wird in den Drüsenzellen des Euters synthetisiert und dient zur Versorgung der Jungtiere mit ausreichend Nahrung. Die Entwicklung der Brustdrüse (sog. Mammogenese) beginnt bereits embryonal. Nach der Geburt verläuft die Euterentwicklung bis zur Geschlechtsreihe der Kuh kontinuierlich und ab der Geschlechtsreife, bedingt durch die Abgabe von Sexualhormonen wie Östrogen und Progesteron, schreitet die Entwicklung exponentiell voran.
Wird eine Kuh trächtig, werden in der Plazenta Hormone ausgeschüttet, die zum weiteren Wachstum des Euters sowie zur vermehrten Bildung von Drüsenzellen beitragen.
Nach der Geburt des Kalbes beginnt die Laktationsphase. Diese bezeichnet den Zeitraum, in dem es zur Milchabgabe von Säugetieren kommt. Je nach Rasse dauert diese Phase zwischen 270-600 Tagen. Beeinflusst wird die Laktation, ähnlich wie beim Menschen, durch die Wirkung verschiedener Hormone wie zum Beispiel Oxytocin und Prolaktin.
Zu Beginn produziert die Kuh die sogenannte Kolostralmilch. Diese darf nicht in den Verkauf gebracht werden und enthält mehr Fett sowie eine erhöhte Anzahl von Antikörpern. Die Antikörper stärken kurz nach der Geburt das Immunsystems des Jungtieres. Ab dem sechsten Tag nach der Geburt darf die Milch vermarktet werden.